WiWi Gast schrieb am 07.02.2024:
Offensichtlich sind die gefragten Profile und Gehälter auch nicht passend zu klassischen Strategieberatern. Prozessoptimierung und wahrscheinlich eher PMO-Unterstützung als echte Projektleitung ist auch eher Big 4, Capgemini usw. Style und ich gehe davon aus, dass es beidseitig keinen großen Fit mit Strategieberatern gäbe. Diese fangen dann nämlich als Spezialisten für 120k+ in anderer Rolle an.
Aber sicher S/4HANA Transformation, Carve-Outs, Preisstrategie, globale Datenschutzprojekte, usw alles nur PMO-Unterstützung. Gut, dass mir der Wiwi-Treff meinen Job erklärt :)
Zu den Gehältern: ja, sie passen nicht zu den Vorstellungen von MBB-Exits, aber sind nunmal die Realität. Du kannst hier die Beiträge lesen in denen regelmäßig geschrieben wird "entweder unter 120k oder auch 60h+" - jetzt 1+1 zusammenzählen. Dann wird dir vielleicht klar, dass die Erwartungshaltung oft nicht zur Realität passt.
Bei uns ist auch eine 40h Woche Standard. Selbst die Teamleiter arbeiten hier idR nur 42-45h.
Davon abgesehen: angenommen ich stelle einen 28 jährigen PM mit 2-3 Jahren BE ein und zahle ihm 130k. Jetzt bekommt er angenommen jedes Jahr moderate 2% Reallohnsteigerung. Das bedeutet, dass er nach 20 Jahren (48J) mir mit fast 200k auf der Kostenstelle sitzt. Dafür bekomme ich halt 2 andere zu 100k, kurz vor der Rente liegt der dann bei real 280k.. inwiefern das betriebswirtschaftlich sinnvoll ist könnt ihr euch selbst überlegen.
Gegenbeispiel ist der 100k Big4 Manager mit 32 und 6-7 Jahren BE: der liegt mit 48 bei gerade mal bei 137k und zur Rente bei gleichen Annahmen noch unter 200k.
Sorry aber Abteilung "Prozessoptimierung" ist halt auch kein MBB Exit.
Wer nach 2-3 Jahren da hingeht, hat was falsch gemacht.
Das Thema klingt eher nach Exit für Horvath, KPMG und co.
Der Bereich ist etwas größer daher habe ich es zusammenfassend mit "Projektleitung- und Prozessoptimierung" beschrieben. Ich hätte auch "Inhouse Consulting" schreiben können.
WiWi Gast schrieb am 07.02.2024:
Nein, sehe ich nicht so. Er kommt aus einem Bereich, der offensichtlich extern keine entsprechenden Profile einstellt und bekommt, zeigt aber lautstark, dass er von der Zunft nicht so viel hält.
Du hast ja sowieso seit Jahren einen gewissen negativen UB-Bias und malst auch immer nur negative Szenarien. Wenn die Unternehmen alle so gute Leute haben, dann wären die Unternehmen auch agiler, bräuchten wohl keine Berater mehr und stellen am besten nur noch Trainees ein, MS Office bedienen zu können, macht auch noch keinen guten Mitarbeiter und externe Durchmischung brauchen Unternehmen. Deine offene Frage zur Attraktivität von Beratung teile ich aber, dank immer längerer Aufstiegszyklen und Anforderungen wohl für viele immer weniger eine wirkliche Langfristoption.
Ich glaube, du hast den Post nicht richtig gelesen. Er hat nichts gegen externe, aber die passen im Abgleich mit der BE nicht gehaltstechnisch hinein. Manchmal frage ich mich wirklich, ob die Leute absichtlich nur schwarz-weiß rauslesen wollen.
Korrekt. Ich habe selbst nichts gegen Externe und stelle sie auch ein wenn das passt. Nur: ein interner Wechsel der sich über 90-100k freut und eine mehr als ausreichende Leistung bringt.
Fun Fact: Ich bin selbst als PL aus der Beratung in das Unternehmen gewechselt (damals als Teamleiter mit lächerlichen 115k) und dann intern aufgestiegen.
antworten